Bildquellen angeben ist keine Kür, sondern Pflicht. Ob für Blogs, Onlineshops, Social-Media-Beiträge oder Präsentationen, wer Bilder nutzt, muss deren Herkunft transparent machen. Das schützt nicht nur vor Abmahnungen, sondern unterstreicht auch Professionalität und Vertrauen. Bei BuchInsider erfahren Sie, wann, wie und warum Sie Bildnachweise korrekt angeben sollten, inklusive aktueller Rechtslage, praktischer Beispiele und hilfreicher Tipps zur Umsetzung im digitalen Alltag.
Warum ist das Angeben von Bildquellen so wichtig?
Bilder transportieren Emotionen, verdeutlichen Inhalte und erhöhen die Aufmerksamkeitsspanne Ihrer Zielgruppe. Doch jedes Bild unterliegt bestimmten Nutzungsrechten. Wer diese ignoriert, riskiert mehr als nur den Verlust seiner Glaubwürdigkeit. Es drohen teure Abmahnungen und rechtliche Konsequenzen.
Rechtliche Grundlagen auf einen Blick:
- Das Urheberrecht schützt Fotografien und grafische Werke automatisch.
- Der Urheber hat Anspruch auf Nennung seines Namens (Urheberbenennung).
- Verstöße führen zu Abmahnungen, Unterlassungsklagen und Schadensersatzforderungen.
Wussten Sie schon? Bereits ein einziges Bild ohne Quellenangabe kann mehrere hundert Euro Strafe bedeuten. Selbst wenn es „nur“ auf einem Blog oder einer internen Präsentation verwendet wurde.
Was genau ist eine Bildquelle?
Eine Bildquelle ist der Nachweis darüber, woher ein Bild stammt, wer es erstellt hat und unter welchen Bedingungen es verwendet werden darf. Sie besteht meist aus mehreren Elementen:
Typische Bestandteile eines Bildnachweises:
- Name des Urhebers oder Fotografen
- Lizenzart (z. B. CC BY-SA 4.0)
- Quelle oder Plattform (z. B. pixabay.com, Unsplash, Adobe Stock)
- Link zur Lizenz oder zur Originalquelle (bei CC-Bildern verpflichtend)
Beispiel für eine vollständige Quellenangabe:
Foto: Max Mustermann / Unsplash / Lizenz: CC BY 4.0
Gut zu wissen: Je nach Lizenztyp sind unterschiedliche Angaben notwendig.
Creative Commons, Stockfotos & Co. – Welche Lizenzarten gibt es?
Nicht alle Bilder unterliegen denselben Lizenzbedingungen. Gerade im digitalen Raum ist es entscheidend, die jeweiligen Lizenzarten zu kennen und korrekt zu handhaben.
Die gängigsten Bildlizenz-Typen im Überblick:
- Creative Commons (CC):
- Weit verbreitet, kostenlos, aber mit Bedingungen
- Verschiedene Lizenzformen (z. B. CC BY, CC BY-SA, CC0)
- Meist Nennung des Urhebers und Lizenzlinks erforderlich
- Public Domain / Gemeinfrei:
- Bilder ohne Urheberrechte oder abgelaufene Schutzfristen
- Nutzung ohne Quellenangabe möglich, aber freiwillige Nennung empfehlenswert
- Stockfotos (z. B. Adobe Stock, Shutterstock):
- Meist kostenpflichtig
- Lizenzbedingungen je nach Anbieter unterschiedlich (kommerziell, redaktionell, zeitlich begrenzt etc.)
- Quellenangabe oft empfohlen, manchmal sogar verpflichtend
- Eigene Bilder:
- Keine Lizenz notwendig, dennoch: Urhebervermerk möglich, um Schutzrechte zu dokumentieren
Vorsicht bei Social Media! Viele Plattformen bieten keinen urheberrechtsfreien Raum. Auch hier gilt: Bilder nur mit korrekter Lizenz und Quelle posten!
Wie gebe ich Bildquellen richtig an?
Die Art und Weise der Quellenangabe hängt vom Medium und der Nutzung ab. Grundsätzlich sollten Bildnachweise transparent, eindeutig und gut auffindbar sein.
Empfohlene Platzierungen für Bildquellen:
- Direkt unter dem Bild
- In der Bildunterschrift
- Im Impressum (nur bei umfassender Liste und klarer Zuordnung)
- In einer separaten Quellenliste (z. B. bei Präsentationen)
Tipp für Onlineshops: Nutzen Sie strukturierte Daten (Schema.org), um Bildquellen für Suchmaschinen maschinenlesbar zu machen – das steigert nicht nur Ihre SEO-Relevanz, sondern auch Ihre Rechtssicherheit.
Beispielhafte Formatierungsmöglichkeiten:
- „Bild: © Fotograf / Plattform / Lizenz“
- „Quelle: www.pixabay.com, Bild von @Benutzername, CC0“
Was droht bei fehlender oder fehlerhafter Angabe?
Viele Betreiber unterschätzen die Risiken, die mit fehlenden Bildnachweisen einhergehen. Doch der Gesetzgeber kennt bei Urheberrechtsverstößen wenig Toleranz. Egal, ob aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit.
Mögliche Konsequenzen:
- Abmahnung durch Anwalt oder Rechteinhaber
- Unterlassungserklärung (meist kostenpflichtig)
- Schadensersatzforderungen
- Gerichtliche Auseinandersetzungen
Beispiel aus der Praxis: Eine Bloggerin nutzte ein Bild aus Google Images ohne Quelle. Ergebnis: 1.200 € Abmahnkosten. Trotz nur 300 Seitenaufrufen. Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Welche Plattformen bieten lizenzfreie oder frei verwendbare Bilder?
Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, empfehlen sich etablierte Bilddatenbanken, die klare Lizenzmodelle bieten. Dabei unterscheiden sich kostenlose von kostenpflichtigen Angeboten in Qualität, Auswahl und Rechtssicherheit.
Empfohlene Plattformen für rechtssichere Bilder:
Kostenlos:
- Unsplash (kostenfrei, aber Namensnennung empfohlen)
- Pixabay (CC0, kommerziell nutzbar)
- Pexels (hohe Qualität, CC0-Lizenz)
Kostenpflichtig:
- Adobe Stock (umfangreiche Lizenzvarianten)
- iStock / Getty Images (redaktionell & kommerziell)
- Shutterstock (hochwertige Inhalte, rechtssicher lizenziert)
Wichtig: Auch bei kostenlosen Plattformen gelten Lizenzbedingungen. Prüfen Sie stets die aktuelle Lizenzbeschreibung der jeweiligen Plattform.
Bildquellen in Onlineshops – worauf sollten Sie achten?
In Onlineshops spielen Produktbilder eine zentrale Rolle. Sowohl für Kaufentscheidungen als auch für Suchmaschinen. Doch viele Shopbetreiber vergessen die korrekte Nennung von Bildquellen, besonders bei Fremdbildern.
Das sollten Sie beachten:
- Verwenden Sie nur lizenzierte oder selbst erstellte Produktbilder
- Hinterlegen Sie die Quelle direkt unter dem Bild oder im Footer
- Klären Sie mit Lieferanten, ob deren Bilder verwendet und wie sie genannt werden dürfen
Tipp: Bilder, die über Hersteller-APIs eingebunden werden, sollten regelmäßig auf Lizenz- und Quellennennung überprüft werden – sonst kann der Shopbetreiber haftbar gemacht werden.
Bildquellen in Büchern und eBooks korrekt angeben
Auch in gedruckten Büchern und digitalen Publikationen wie eBooks sind Bildquellen ein wichtiger Bestandteil der rechtssicheren Veröffentlichung. Zwar gelten hier andere Layoutanforderungen als im Web, doch das Urheberrecht ist identisch. Wer Fotos, Illustrationen oder Grafiken in Buchprojekten nutzt, muss auch hier die Urheberschaft kenntlich machen – unabhängig davon, ob es sich um ein Sachbuch, einen Roman mit Illustrationen oder ein wissenschaftliches Werk handelt.
Mögliche Platzierungen für Bildnachweise in Büchern:
- Direkt unter dem jeweiligen Bild (besonders bei Abbildungen im Fließtext)
- Im Impressum oder auf einer eigenen Seite „Bildnachweise“
- Im Anhang bei umfangreichen Werken mit vielen Abbildungen
In eBooks gelten dieselben Grundsätze – mit dem Vorteil, dass Hyperlinks zu Bildquellen (z. B. bei Creative-Commons-Lizenzen) direkt klickbar eingebunden werden können. Wichtig ist, dass auch im digitalen Format die Quelle eindeutig zuordenbar ist und die Anforderungen der jeweiligen Lizenz erfüllt werden.
Tipp: Verwenden Sie in eBooks bei CC-Lizenzen immer den vollständigen Hinweis mit Urheber, Plattform, Lizenzbezeichnung und Link. Beispiel: „Bild: Max Mustermann / Unsplash / Lizenz: CC BY 4.0
Tools und Plugins zur automatisierten Bildquellenangabe
In CMS-Systemen wie WordPress, Joomla oder Typo3 lassen sich Bildquellenangaben oft automatisieren oder durch Plugins effizient verwalten.
Nützliche Tools und Plugins:
- Image Source Control (WordPress): Automatisiert die Quellenanzeige unter Bildern
- Yoast SEO / RankMath: Unterstützt strukturierte Daten für Bildangaben
- ExifTool: Zeigt versteckte Urheberdaten aus Bildmetadaten
Tipp für Entwickler: Durch die Nutzung strukturierter Daten (z. B. mit JSON-LD) können Bildquellen maschinenlesbar für Google bereitgestellt werden – das unterstützt Ihre Sichtbarkeit in der Bildersuche.
Häufige Irrtümer bei Bildquellen
Viele Nutzer sind unsicher, wann und wie eine Quelle notwendig ist. Deshalb hier die wichtigsten Klarstellungen:
Irrtum 1: „Ich habe das Bild selbst bearbeitet – dann gehört es mir.“
Falsch. Die Urheberschaft bleibt beim Originalautor.
Irrtum 2: „Das Bild war über Google auffindbar – also frei verfügbar.“
Falsch. Google ist keine Bilddatenbank, sondern eine Suchmaschine.
Irrtum 3: „Bei Social Media braucht man keine Bildquellen.“
Falsch. Urheberrecht gilt auch auf Instagram, Facebook & Co.
Fazit – Bildquellen korrekt angeben heißt Verantwortung übernehmen
Die Angabe von Bildquellen ist mehr als eine juristische Notwendigkeit – sie ist ein Zeichen von Respekt gegenüber kreativer Arbeit und fördert die Transparenz im Netz. Wer Bilder nutzt, sollte stets prüfen, ob und wie der Urheber genannt werden muss. Mit dem richtigen Wissen und geeigneten Tools lassen sich rechtliche Fallstricke vermeiden – und Ihre Inhalte gewinnen an Glaubwürdigkeit und Professionalität.
Unser Rat: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Website, Ihren Blog oder Ihren Onlineshop auf korrekte Bildnachweise. Denn nicht nur Ihre Leser, sondern auch Suchmaschinen danken es Ihnen.
FAQs zu Bildquellenangaben
- Muss ich bei kostenlosen Bildern immer die Quelle angeben?
Nein, aber bei vielen kostenlosen Plattformen ist eine Namensnennung erwünscht oder verpflichtend. Prüfen Sie die jeweilige Lizenz genau. - Darf ich Screenshots von Websites oder Videos verwenden?
Nur mit Genehmigung oder wenn die Quelle eindeutig und öffentlich erlaubt ist – z. B. bei Pressebildern mit klarer Freigabe. - Was ist, wenn die Bildquelle nicht auffindbar ist?
In diesem Fall sollten Sie das Bild nicht verwenden. Auch scheinbar „herrenlose“ Bilder unterliegen dem Urheberrecht. - Wie kennzeichne ich KI-generierte Bilder?
KI-Bilder sollten mit dem Hinweis „KI-generiert“ versehen und idealerweise mit einem Link zur Herkunft der KI-Plattform versehen werden. - Können Bildquellen auch im Footer gesammelt werden?
Ja, sofern die Zuordnung zu den einzelnen Bildern klar erkennbar ist – etwa über Nummerierungen oder Bildunterschriften.
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